Case Study

Spuren hinterlassen, ohne zu schaden: So inszenierten wir A.S.T.i auf der Berlin Fashion Week

 

Kunde

Acid Survivors Trust International
https://asti.org.uk/

Zeitraum

July 2025


 

Der Auftrag

Im März 2025 erreichte uns eine Anfrage, die uns sehr bewegte. Der Absender war ASTI – Acid Survivors Trust International, eine gemeinnützige Organisation mit Sitz in Großbritannien. ASTI setzt sich weltweit für die Prävention von Säureangriffen ein und unterstützt Betroffene bei ihrem Heilungsweg. Ihre Vision: eine Welt ohne Säuregewalt.

Sie kamen mit folgender Aufgabe auf uns zu: ASTI wollte, dass wir eine aufmerksamkeitsstarke Kampagne entwickeln, die das Thema Säureangriffe in der Textilindustrie auf die Agenda der deutschen Modebranche bringt. Die einzige Vorgabe war der zeitliche Rahmen, denn die Kampagne sollte mitten im Trubel der Berliner Fashion Week stattfinden – zur Hochsaison von Style und Glamour. Unser Ziel war es, Medien, Modeunternehmen und die Öffentlichkeit gleichermaßen zu konfrontieren und zu bewegen.

 

Die Kampagne

Unsere Strategie bestand darin, öffentlich und unübersehbar aufzutreten – dabei jedoch stets respektvoll gegenüber Überlebenden zu bleiben. Mit einem dreiteiligen Stunt, emotionaler Bildsprache und gezielter Medienarbeit wollten wir vor allem eins erreichen: Diskurs. Und zwar nicht über Ästhetik, sondern über Verantwortung.

1. LED Truck: Awareness on Wheels

Von Montag bis Mittwoch (30.06.–02.07.) fuhr ein großflächig gebrandeter LED Truck quer durch Berlin. Statt herkömmlicher Plakatflächen nutzten wir gezielt die Hotspots der Berlin Fashion Week und viel frequentierte Gegenden: die Uber Arena, den Ku'damm, das Brandenburger Tor und mehr, um die Message dorthin zu bringen, wo sie gesehen werden musste.

Die Key Visuals zeigten, dass Mode zwar schön ist, ihre Produktionsstätten aber Säureangriffe begünstigen. Die meisten Angriffe finden in der Nähe von Textilindustrie-Zentren statt, wo korrosive Substanzen leicht zugänglich sind.

2. Beamer-Projektion: Two-faced

Am Abend des 30.06. verwandelten wir eine Häuserfassade an der Warschauer Straße in eine Projektionsfläche für ein fiktives Fashion-Cover. Doch die Hochglanz-Ästhetik des Magazins verwandelte sich in ein Visual mit starken Botschaften zum Thema Säureangriffe in der Modebranche. Ein stiller Moment im pulsierenden Berlin – dokumentiert für Social Media und die Presse.

3. Live Performances: Konfrontation trifft Couture

Am Dienstag und Mittwoch folgte das Herzstück der Kampagne: Live-Performances an stark frequentierten Fashion Week Locations wie:

  • Kurfürstendamm, 01.07.25 – vor den Modenschauen von MARKE und BUZIGAHILL

  • Brandenburger Tor, 01.07.25 – Photoshoot mit LED-Truck

  • Uber Arena, 02.07.25 – vor der Show von KILIAN KERNER 

  • Haus der Visionäre, 02.07.25 – vor der Show von HADERLUMP ATELIER BERLIN

Die Performance erzählte die Geschichte von Säureangriffen und beleuchtete die Verantwortung der Modebranche. In vielen Textilmanufakturen haben Mitarbeitende einfachen Zugang zu offenen Säurecontainern – ein Umstand, der Missbrauch überhaupt erst möglich macht. Zahlreiche Besucher*innen blieben stehen, zückten ihre Smartphones und kamen miteinander ins Gespräch.

Das Laika Team verantwortete die komplette Konzeption und kreative Umsetzung der Kampagne – von der Ideenfindung bis zur finalen Inszenierung. 

Dazu gehörte:

  • Kampagnenkonzeption und Messaging

  • Media Relations: Ansprache nationaler sowie internationaler (UK, FR, NL) Presse + Koordination von Interviews

  • Gestaltung und Design aller Kampagnenassets

  • Routenplanung und Koordination des LED-Trucks (inkl. Timeslots & Visuals)

  • Casting & Briefing des Live-Performance-Models

  • Gestaltung der Live-Performance (inkl. Botschaften und Musik)

  • Fotodokumentation & Content Creation für ASTIs Instagram Account und Social Media

  • Vor-Ort-Betreuung an allen drei Aktionstagen

Für die Realisierung der Außenwerbung holten wir mit Echoposter, einen starken Partner an Bord.

 

Die Ergebnisse

Unsere Kampagne war laut, emotional und effektiv – und wurde genau dort sichtbar, wo es darauf ankam.

  • Erste Veröffentlichung im FACES Magazin

  • Interview mit FUNKE (myself)

  • Gesteigerte Interaktion auf ASTIs Kanälen

  • Engagement von Modefotograf*innen und Influencer*innen

  • ASTI als relevante Stimme in der Modebranche positioniert

  • Türen geöffnet für potenzielle saubere Lieferketten-Partnerschaften mit Fashion Brands

Gemeinsam mit ASTI zeigten wir, dass gesellschaftliche Themen auch im Glanz der Fashion Week ihren Platz haben. Die Kampagne war ein erster, aber entscheidender Schritt, um das Thema Säureangriffe stärker in die Modebranche zu tragen.